Jerzy Grotowski

Grotowski wollte ein von allem Überfluss des Theaterapparats gereinigtes Zurückbesinnen auf den Urgrund der Schauspielkunst erreichen. Er entwirft in seinem Plädoyer Für ein armes Theater ein Schauspiel, das „ohne Schminke, ohne eigenständige Kostüme und Bühnenbild, ohne abgetrennten Aufführungsbereich (Bühne), ohne Beleuchtungs- und Toneffekte usw. existieren kann. Dabei versucht er den Schauspieler zu enthemmen, seine Physis zu lockern, seine Psyche aufzureißen und ihm „seine Maske zu nehmen“, sodass der Schauspieler dem Publikum, das er zu „Zeugen“ erhebt, quasi „nackt“ gegenübertritt. Dabei benutzt er ein hartes körperliches und psychisches Training, weil er vom Schauspieler ein „Sich-Überschreiten“ verlangt, sowie die genaue Analyse der einzelnen Prozesse durch Spezialwissenschaften. „Der Schauspieler ist in seiner Rolle Schöpfer, Modell und Schöpfung in einem.“

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